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Heiße Öfen

Monday, July 23, 2007

(jo) Letzte Woche stiftete Ida uns einen zweiten Dauerbrandofen, den sie nicht mehr braucht. Er kommt wahrscheinlich in den linken Galerieraum, als Support für den Kachelofen nebenan an kalten Tagen.

Bilder…

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Hübsch: der neue Dauerbrandofen

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Gemütlich: der alte Dauerbrandofen (kommt in Wolfgangs Fotolabor)

Wij zijn steeds bang voor de behang!

Monday, July 23, 2007

(jo) Die Tapeten in Bädern und Küchen sind besonders widerspenstig. Im linken Bad haben wir in der zweiten Juliwoche rund 12 Stunden gebraucht, um die im Spritzbereich verklebte Tapete (bis etwa einen Meter über dem Boden) abzupiddeln. Sehr, sehr nervig. Die Tapete war aus mehreren Schichten aufgebaut: Zuoberst eine wasserdichte Folie, dann eine Dekorschicht, darunter eine wieder wasserdichte metallisch glänzende Schicht. Mit Dampf oder Wasser war ihr kaum beizukommen. An den beiden kurzen Wänden habe ich sie mit der Schrubbscheibe aufgerauht und dann eselsgeduldig von der Wand gekratzt. Aber unter der Tapete sitzt noch eine gummiähnliche Grundierung, von den ‘72er-Handwerkern mit einem Bleistift-"F" (Feuchtraum?) auf der verputzten Wand markiert. Auch sie lässt sich eigentlich nur mechanisch von der Oberfläche abkratzen.

Im Galerie-Nebenraum, einer ehemaligen Küche, waren nur etwa 3qm rund um die Spüle so behandelt. Hier half Jörg bei der Fitzelarbeit.

Bilder…

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Nervige Tapete im Bad: Metallic-Fliesendekor

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Nervige Tapete in der Küche: Plaste-Fliesendekor. Jörg mit dem Dampftapetenablösegerät.

(jo) Dieses Wochenende haben wir mit tatkräftiger Unterstützung von David und Borstl in vier Zimmern (im linken Galerieraum, im kleinen Büro und in zwei Zimmern der Wohnung) den Dielenboden freigelegt. Er war mit MDF (mitteldichter Faserplatte) zugenagelt und mit glatten Vinylböden beklebt. Das Vinyl lässt sich leicht bahnweise abziehen. Aber der Kleber darunter verbirgt sehr wirkungsvoll die 8cm langen Nägel, die rund um jede MDF-Platte und in zwei oder drei Reihen quer über die Platte eingeschlagen sind. Man findet sie mal intuitiv, mal durch Klopfen auf die vermutete Position, mal durch Abschaben des Klebers, und schließlich auch, indem man die teilweise freigelegte Platte mit dem Brecheisen leicht anhebt und wieder absenkt, so dass die Nagelköpfe zum Vorschein kommen. Dann zieht man sie, indem man den Kopf mit einem Beitel freilegt und dann eine Zange ansetzt, oder, indem man einen Kuhfuß — einen Stahlwinkel, der an der kurzen Seite eine Klinge mit einem Spalt darin hat — unter den Kopf treibt und den Nagel dann heraushebelt.

Der Dielenboden unter den Platten scheint recht alt zu sein, er trägt teilweise mehrere Schichten einer braunroten Farbe (Ochsenblut?), ist alles andere als eben und an vielen Stellen ziemlich abgenutzt. Das Kurioseste: Die Dielen sind jede etwa 40cm breit, sehen eher wie Verschalungsbretter aus als wie Dielen. Aber sie sind _schön_ alt. Sie passen besser in ein Haus aus dem 19. Jahrhundert als die 0815-Einbauten aus dem 70er Jahren. Die rote Farbe macht sich gut zum Kreideweiß und Ultramarin der Wände. Wir werden den roten Anstrich einfach erneuern.

Bilder…

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Drei Zimmer in der Wohnung und im Büro mit frisch freigelegten roten Dielen

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Der linke Galerieraum hat ungestrichene Dielen, der rechte Parkett

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Kleine Holzstücke zum Anbrennen der Kohleöfen

Het behang is van belang!

Thursday, June 28, 2007

(jo) An den letzten beiden Wochenenden haben wir in drei Zimmern die Tapeten abgezogen (na gut, bei einem war bis auf die Decke schon alles frei) und unsre erste Decke gestrichen.

Tapeten sind ja launische Geschöpfe. Manche kann man trocken in ganzen Bahnen abziehen. Andere — vor allem an kalten oder rauh verputzten Wänden — lassen sich bitten. Als wenig effektives Überredungsmanöver hat sich "Tapetenablöser" erwiesen, eine seifige Flüssigkeit aus dem Baumarkt. Stellen, die drei Wasseraufträge mit der Rolle brauchen, bis sie sich mal von der Wand bequemen, werden durch dieses Zeug nicht genügsamer.

Gute Erfahrungen haben wir dagegen mit dem "Dampfablösegerät" gemacht. Es ist eine Plastikbox mit 2KW-Tauchsieder und Schlauch dran. "Farbenfreund", das Geschäft gegenüber, vermietet so ein Teil für 10 Euro pro Wochenende. Ab drei Wochenenden lohnt sich der Privatbesitz an diesem Produktionsmittel.

Mit dem Gerät kann man eine etwa DIN-A4-große Fläche in ca. 10 Sekunden aufweichen. An einfachen Stellen geht es ohne natürlich schneller, bzw. man nimmt das Gerät für den "Einstieg" in die Bahn und zieht den Rest trocken ab. Über Kopf ist die Anwendung heikel, es sei denn, man duscht gern mit kochendem Wasser. Wir haben dann die Tapete an einer Decke doch lieber mit der Rolle und viel Wasser runtergeholt.

Die Decke im ersten Raum haben wir schon grob abgewaschen (so schlimm viel Farbe war nicht drauf) und neu mit Leimfarbe gestrichen. Die neigt ein bisschen zum Schmieren. Hier soll ein Tropfen Spülmittel helfen, aber das haben wir noch nicht getestet.

("Het behang is van belang" ist Baustellenholländisch und bedeutet "Tapeten sind nicht egal".)

Bilder…

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Wolfgang überredet Rauhfaser zum Tapetenwechsel. Über dem Ofen eine heikle Mission

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Nach dem Anstrich mit Leimfarbe schlägt der Wasserfleck wieder durch, der schon auf der Tapete zu sehen war. Vier Anstriche mit Latexfarbe bringen ihn zum Verschwinden

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Wandnotizen der Baubrigade ‘72

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Unter der Tapete im späteren Büro kommt Deckenmalerei zum Vorschein

(jo) Klingt macho, was. So reden Maurer. Maurer Maik aus OG 2. hat uns letzte Woche beim Verputzen der neuen Türen geholfen. Wofür wir mit der kleinen Kelle eine Stunde brauchen, nämlich 10 Kilo Putz auf der Wand zu verteilen, das schafft er in 10 Minuten. Nach einer halben Stunde waren anderthalb Säcke Putz geleert, auf ebensoviele Türrahmen verteilt und glatt wie Gips.

Maiks Methode: Er nagelt Holzleisten locker an die Ecken, feuchtet den entstehenden Hohlraum an und füllt ihn großzügig mit Putz auf. Dann schiebt er ihn mit der Glättkelle — großes, rechteckiges Blech, Griff dran — erst mal grob in Form. Er lässt die Oberfläche antrocknen (Fingertest: sie soll sich noch eindrücken lassen, aber nicht mehr feucht sein) und reibt sie dann mit dem Filzbrett oder Schwammbrett in kreisenden Bewegungen nochmal auf ("aufreißen" heißt das im Jargon). Schließlich wird alles mit wenig zusätzlichem Putz und der Kante der Glättkelle richtig glattgestrichen. Dabei wird das An- und Absetzen der Kelle zum Problem — es sollen keine Grate stehen bleiben. Am Ende verteilt er den restlichen dünnen Putz noch mit dem Filzbrett in den Zimmerecken — in die Risse, die da unter der Tapete unweigerlich zum Vorschein kommen. Am Ende werden die Kellen mit dem Filzbrett, und schließlich das Filzbrett selbst gesäubert.

An der Kante ist die Putzschicht jetzt zwei bis drei Zentimeter dick. Das heisst, Maik hat in Kauf genommen, dass die Wand zur Kante hin etwas dicker wird (was ist eigentlich das Gegenteil von "verjüngen"?), damit der Putz stabil hält.

Bilder…

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Maik verputzt Tür Nummer eins. Das Werkzeug ist ein Filz- oder Schwammbrett

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So sieht die Wand nach dem Glattziehen und Trocknen aus