Go to content Go to menu

Böden kriegen den letzten Schliff

Saturday, October 27, 2007

(jo) Am Anfang ist der Lack. Dann fräst sich das Keramikschleifband mit 16er Körnung (das heißt, dass das einzelne Schleifkorn fast 2mm groß ist) in den Boden, hinterlässt breite helle Streifen. Die 75 Kilo schwere Schleifmaschine wird am Anfang diagonal zu den Dielen oder dem Parkettmuster geführt. Dadurch kann sie Unebenheiten zwischen den einzelnen Brettern besser ausgleichen, erklärt uns der Verleih. Andererseits hinterlässt das Schleifen quer oder schräg zur Holzmaserung sichtbare Rillen, die später mit feinerem Schleifband ausgeglichen werden müssen.

Soweit die Theorie. Der Dielenboden hat Höhenunterschiede wie ein Mittelgebirge. Nach einigen Schleifgängen (4? 5?) werden wir lockerer, drehen die Maschine auch schon mal auf der Stelle oder lassen sie quer zu den Dielen Berg- und Talbahn fahren, um endlich auch an den tiefliegenden Stellen Holz zu sehen.

Beim 36er-Band (wieder mit tatkräftiger Unterstützung von htq, der sich schon beim Parkett-Freihacken betätigt hat) saugt die Maschine bereits nur noch Holzstaub in ihren Staubsack. Beim 60er- und 80er-Band schieben wir die schwere Schleifmühle schon ganz behutsam in Faserrichtung über das Holz, weil wir uns nicht mehr so sicher sind, ob wir wirklich all diese Rillen und all diese zylinderförmigen Einbuchtungen noch herausgeschliffen bekommen. Das 120er-Band schließlich ist wirklich Feinschliff. Wir hätten besser vorher noch mal gründlich gefegt. Denn wo jetzt noch Putzkrümel oder andere Fremdkörper unter die Walze kommen, hinterlassen sie Spuren, die weit, weit gröber sind als das Schleifkorn.

Bleiben die Ränder. Der Walzenschleifer hinterlässt in den Ecken jedes Raums 20cm breite, ungeschliffene Streifen, die partout nicht in Kontakt mit der Walze zu bringen sind. Dafür haben wir noch einen Tellerschleifer. Der will kniend, hockend, unter Druck geführt werden. Schwere, schmerzensreiche Arbeit. Zum Glück nur wenige Quadratmeter.

Bilder…

1020-schleifenvor1.jpg
Gefegt, staubgesaugt, aber die Jahrzehnte kleben noch auf dem Holz wie verwitterte Krätze

1020-schleifendielen.jpg
Schleifen (nachts)

1020-schleifenfertig.jpg
Fertig (nächste Nacht). Haben wir die Dielen jetzt von ihrer Geschichte gesäubert? Oder sie in ihrer gründerzeitlichen Geschichtlichkeit befreit? Wer weiß.

Schreiner arbeiten auch bloß mit Papier

Saturday, October 27, 2007

(jo) Schreinerei der Woche: 5 Neubautüren aus der linken Hälfte der Etage lackiert. Die Türen kamen hier bei der Sanierung in den 70er Jahren rein (leider wurden dabei die alten Türrahmen entfernt und die Türöffnungen mit Gipskarton verkleinert). Sie sind aus einem Material, das man aus blaugelben Möbelhäusern kennt (Kennwort "LACK"). Eine Holzrahmenkonstruktion, Front und Rückseite aus 5-Millimeter-Hartfaserplatte, der Hohlraum ist mit Papierwaben ausgesteift.

Die Türen waren wohl ab Werk mit "Türtapete" beklebt, Papier mit Holzmusterdruck. Sieht aus wie Plastefurnier ("Sprelacart"), aber glänzt, weil klar überlackiert, und wölbt und wälzt sich an den Kanten (Wessis wie ich denken hier an dcfix). Je nach Untergrund lassen sich die Tapeten besser mit Dampf oder trocken abziehen. Aus den Fugen und Falzen kriegt man die Reste am besten mit der Flex und einer Lamellen-Schleifscheibe heraus.

Anschließend abschleifen, grundieren, glattschleifen, lackieren.

Im Baumarkt nebenan haben sie heute Neuware für 20 Euro pro Tür. Aber selbstlackiert schmeckt’s halt noch immer am Besten.

1013-tuerenlack.jpg
Die Türen trocknen nach dem ersten Anstrich im Erkerzimmer

Cat Stiegens

Saturday, October 27, 2007

(jo) "For sure he wants the freedom, he’s an animal!" Maxi, 3.OG, hat Recht. Mao, die Etagenkatze, muss raus in die Freiheit. Problem dabei: 3 Meter Höhenunterschied. Ins Treppenhaus (Hunde, offene Wohnungen, Eisenbahnstraße) mag ich sie nicht lassen.

An den letzten drei Tagen wurde ein alternatives Katzentreppenhaus aus Holz (OSB) und Maschendrahtzaun fertig. Es verbindet die Küche über zwei Katzenklappen und die ehemaligen Etagenklos im ersten Stock und im EG mit dem Hof.

Mao, the animal, ist die Konstruktion heute schon mal im ersten Stock vorsichtig abgeschritten — weiter traute sie sich noch nicht. Mal sehen, wann sie das erste Mal im Garten auftaucht. Wir berichten.

Bilder…

0727-catwalk4.jpg
Aussenklo auf unserer Etage. Das Loch für das längst verschwundene Fallrohr war mit einer passenden Holzplatte verschlossen, die angezeichnete Fläche wurde noch ausgesägt

0727-catwalk3.jpg
Gegenschnitt: So sah daselbe Loch vom EG aus betrachtet aus

0727-catwalk2.jpg
Im EG waren die Aussenklos anfangs noch montiert. Später haben sich die EG-Nutzer hier Lagerräume eingerichtet. Der Catwalk wird schräg zwischen den beiden Fenstern verlaufen. Die Katzenklappe soll ins linke Fenster

1027-catwalkdibujo.png
Skizze des "Treppenhauses" im EG

1027-catwalkkueche1.jpg
Die Etagenklos im 1. Stock sind nicht mit den Wohnungen verbunden, es gibt aber eine gemeinsame Wand mit der Küche

1027-catwalkkueche2.jpg
Eine Katzenklappe führt von der Küche ins Außenklo, jetzt Abstellkammer

1027-catwalk1ogeingang.jpg
Gegenschnitt: Ein Gang führt vom Mauerdurchbruch zunächst durch ein Lagerregal, …

1027-catwalk1ogecke.jpg
…dann einmal um die Ecke, …

1027-catwalk1ogausgang.jpg
…schließlich durch das Loch im Boden zur "Treppenhaus"-Konstruktion im Erdgeschoss.

1027-catwalk1ogtotal.jpg
Gesamtansicht der Konstruktion im 1.OG

1027-catwalkegtotal3.jpg
Die Konstruktion im Erdgeschoss

1027-catwalkegoben.jpg
10 Zentimeter unter der Decke wartet die erste Treppenstufe, darunter sind zwei weitere Stufen zu erkennen

1027-catwalkegoben2.jpg
Der obere Teil
1027-catwalkegmitte1.jpg
Das "Treppenhaus" wird von einer
an die Wand gedübelten Baulatte (schwarz,
wel ursprünglich für andere Aufgaben vorgesehen) gestützt. Die Stufen waren ursprünglich nur einseitig angeschraubt, bekamen später stützende Verstrebungen. Wer berechnet die Kräfte, die eine springende Katze auf eine Stufe ausübt?

1027-catwalkegunten1.jpg
Unten wartet die Freiheit in Form einer zweiten Klappe

1027-catwalkegunten3.jpg