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Schreiner arbeiten auch bloß mit Papier

Saturday, October 27, 2007

(jo) Schreinerei der Woche: 5 Neubautüren aus der linken Hälfte der Etage lackiert. Die Türen kamen hier bei der Sanierung in den 70er Jahren rein (leider wurden dabei die alten Türrahmen entfernt und die Türöffnungen mit Gipskarton verkleinert). Sie sind aus einem Material, das man aus blaugelben Möbelhäusern kennt (Kennwort "LACK"). Eine Holzrahmenkonstruktion, Front und Rückseite aus 5-Millimeter-Hartfaserplatte, der Hohlraum ist mit Papierwaben ausgesteift.

Die Türen waren wohl ab Werk mit "Türtapete" beklebt, Papier mit Holzmusterdruck. Sieht aus wie Plastefurnier ("Sprelacart"), aber glänzt, weil klar überlackiert, und wölbt und wälzt sich an den Kanten (Wessis wie ich denken hier an dcfix). Je nach Untergrund lassen sich die Tapeten besser mit Dampf oder trocken abziehen. Aus den Fugen und Falzen kriegt man die Reste am besten mit der Flex und einer Lamellen-Schleifscheibe heraus.

Anschließend abschleifen, grundieren, glattschleifen, lackieren.

Im Baumarkt nebenan haben sie heute Neuware für 20 Euro pro Tür. Aber selbstlackiert schmeckt’s halt noch immer am Besten.

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Die Türen trocknen nach dem ersten Anstrich im Erkerzimmer

Cat Stiegens

Saturday, October 27, 2007

(jo) "For sure he wants the freedom, he’s an animal!" Maxi, 3.OG, hat Recht. Mao, die Etagenkatze, muss raus in die Freiheit. Problem dabei: 3 Meter Höhenunterschied. Ins Treppenhaus (Hunde, offene Wohnungen, Eisenbahnstraße) mag ich sie nicht lassen.

An den letzten drei Tagen wurde ein alternatives Katzentreppenhaus aus Holz (OSB) und Maschendrahtzaun fertig. Es verbindet die Küche über zwei Katzenklappen und die ehemaligen Etagenklos im ersten Stock und im EG mit dem Hof.

Mao, the animal, ist die Konstruktion heute schon mal im ersten Stock vorsichtig abgeschritten — weiter traute sie sich noch nicht. Mal sehen, wann sie das erste Mal im Garten auftaucht. Wir berichten.

Bilder…

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Aussenklo auf unserer Etage. Das Loch für das längst verschwundene Fallrohr war mit einer passenden Holzplatte verschlossen, die angezeichnete Fläche wurde noch ausgesägt

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Gegenschnitt: So sah daselbe Loch vom EG aus betrachtet aus

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Im EG waren die Aussenklos anfangs noch montiert. Später haben sich die EG-Nutzer hier Lagerräume eingerichtet. Der Catwalk wird schräg zwischen den beiden Fenstern verlaufen. Die Katzenklappe soll ins linke Fenster

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Skizze des "Treppenhauses" im EG

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Die Etagenklos im 1. Stock sind nicht mit den Wohnungen verbunden, es gibt aber eine gemeinsame Wand mit der Küche

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Eine Katzenklappe führt von der Küche ins Außenklo, jetzt Abstellkammer

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Gegenschnitt: Ein Gang führt vom Mauerdurchbruch zunächst durch ein Lagerregal, …

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…dann einmal um die Ecke, …

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…schließlich durch das Loch im Boden zur "Treppenhaus"-Konstruktion im Erdgeschoss.

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Gesamtansicht der Konstruktion im 1.OG

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Die Konstruktion im Erdgeschoss

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10 Zentimeter unter der Decke wartet die erste Treppenstufe, darunter sind zwei weitere Stufen zu erkennen

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Der obere Teil
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Das "Treppenhaus" wird von einer
an die Wand gedübelten Baulatte (schwarz,
wel ursprünglich für andere Aufgaben vorgesehen) gestützt. Die Stufen waren ursprünglich nur einseitig angeschraubt, bekamen später stützende Verstrebungen. Wer berechnet die Kräfte, die eine springende Katze auf eine Stufe ausübt?

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Unten wartet die Freiheit in Form einer zweiten Klappe

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(jo) In vier Zimmern haben wir jetzt die freigelegten Dielenböden neu lackiert. Einmal mit der traditionellen Farbe ("Ochsenblut"), dreimal mit einem leuchtenderen Rotbraun.

Die rotbraune (Alkyd-)Farbe war leicht zu verarbeiten und trocknete problemlos. Die andere, nitroverdünnte, (Acrylat-) Farbe dagegen löste die Holzspachtelmasse aus den Löchern und trocknete blasig auf. Es dauerte über eine Woche, bis der Boden einigermaßen trocken war. Wir haben ihn dann grob abgeschliffen und nochmal im gleichen Farbton mit Alkydlack überstrichen.

Lektion: 1. Kauf im Fachgeschäft .-) 2. Kauf keinen "Flüssigkunststoff" für Holzböden.

Bilder…

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Als erstes haben wir die Dielen angeschliffen und Löcher oder spanende Stellen mit Holzkitt gefüllt…

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…dann die gespachtelten Stellen noch mal glattgeschliffen…

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…und alles lackiert.

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Der Alkydlack (hier im Wohnzimmer) trocknete schnell und ohne
den Holzkitt anzulösen, …

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der "Flüssigkunststoff" dagegen (Schlafzimmer) löste Kitt und ältere Lackschichten und blieb über eine Woche lang klebrig (schöne Scheiße).

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Flüssigkunststoff beim Übergang vom
Elast- zum Platz-Zustand…

0724-dielenschlaf-01.jpg
…also Abspachteln, warten, neu
lackieren. :-(

PRINT WIRKT!

Thursday, August 16, 2007

(jo) Die neu verlegten Dielen im Bad brauchen noch eine Abreibung mit Beize, Öl, Wachsöl oder Lasur. Lasur schied von vorn herein aus, weil das Bad ja "diffusionsoffen" (dampfdurchlässig) sein soll. Die Entscheidung fiel auf Wachsöl weil, naja, der Baumarktverkäufer trotz Betriebsschluss noch so nett war und zu dem Produkt riet ("das Richtige"). Es ist "Hartwachsöl" von PNZ.

Ich habe die beiden Ölaufträge mit einer Schaumstoffwalze gemacht und zwischendrin normale Spülschwämme benutzt, um das überschüssige Öl abzunehmen und das nicht überschüssige einzuarbeiten.

Fehler 1: Der erste Ölauftrag war zu dick. Deshalb war die empfohlene Trockenzeit ("24 Stunden") um Größenordnungen zu niedrig. 72 Stunden hätten eher hingehauen.

Fehler 2: Die noch feuchten Dielen mit Zeitungen abdecken. Das Ergebnis ist auf dem Bild unten zu sehen: Die Zeitungsseiten zogen in schöner Vierfarbqualität ins Holz ein. Wir mussten eine Woche warten und die Dielen an den betroffenen Stellen gründlich abschleifen.

Lektion: Das Öl ist trocken und bereit für den nächsten Behandlungsschritt, wenn es nicht mehr klebt, nicht nach xy Stunden.

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Bodenbildung

Saturday, July 28, 2007

(jo) Für das kleine Bad und seinen Fußboden haben wir eine Unterkonstruktion aus Bauholz genagelt, mit Kalk ausgestreut und mit Hanffasern aufgeschüttet. Dann kamen Dielen drauf. Der Sockel im letzten Bild ist für die Badewanne. Er ist nicht nur schön, sondern auch sehr zweckmäßig: Durch die Anhebung um 10cm entsteht ein Gefälle im Abflußrohr — damit es besser rauscht, wenn man den Stöpsel zieht.

Bilder…

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Die Querlatten sind auf die Holzfaserplatten des alten Bodens genagelt, die Längslatten auf die Querlatten
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Kalk und Hanf machen den Boden tolerant gegen Feuchtigkeit und uninteressant für Schimmelpilze
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Dielen aus Fichte mit Nut und Feder; die erste und die letzte ist mit den Latten darunter vernagelt, die anderen mit kurzen Schrauben (im 45-Grad-Winkel durch die Feder gebohrt) fixiert
0727-dielenbad4.jpg
Fertig :-)